Wozu dienen Stiftungen?

Was wird sein, wenn ich einmal nicht mehr bin?

Zu allen Zeiten hat diese Frage die Menschen bewegt. Es ist wohl einer der Urwünsche jedes Menschen, über den eigenen Lebenszyklus hinaus etwas zu bewirken. Das mag in Form von Taten geschehen, über die die Nachfahren noch sprechen.

Weitaus häufiger aber ist es seit jeher anzutreffen, dass das Eigentum so verwendet wird, dass es dauerhaft Gutes bewirkt. Aber wie kann man sicherstellen, dass das Vermögen im gewünschten Sinn verwendet wird, wenn man sich selber nicht mehr darum kümmern kann?

Eine Antwort auf diese Frage ist die Stiftung. Schon seit dem Mittelalter gibt es Stiftungen. Über Jahrhunderte hinweg, trotz Kriegen, Seuchen und Wirrungen gehören sie zu den wenigen Konstanten in Deutschland. Hospitäler, Waisenhäuser, Klöster, ganze Ortschaften beruhten auf Stiftungen, die das Überleben der jeweiligen Einrichtung sicherte. In Deutschland gibt es über 250 Stiftungen, die über 500 Jahre alt sind und nach wie vor bestehen.

Der Grund für die Dauerhaftigkeit der Stiftungen ist in der Ernsthaftigkeit zu finden, mit der zu allen Zeiten die Stiftungen überwacht wurden. Bei kaum einer anderen Institution überwacht der Staat mit vergleichbar großer Akribie, dass das gestiftete Geld tatsächlich genau gemäß des gegebenen Stiftungszwecks verwendet wird. Im Gegensatz zu Spenden wird das gestiftete Geld nie wieder ausgegeben. Es verbleibt dauerhaft im Vermögen der Stiftung.

Nur die Erträge dieses Kapitals, also die sich ergebenden Zinsen, dürfen im Sinne der Stiftung verwendet werden. Einmal in die Stiftung gegebenes Geld, die sogenannten Zustiftungen, bewirken also somit auf alle Zeit Gutes.